Der Weg ins Radio, oder die Chronik des „Neuen“ Kapitel 2

 

Für alle, die am Radio interessiert sind und für alle, die einen Einblick hinter die Kulissen von Japanradio.de wagen wollen. Das hier ist meine Story. Kapitel 2.

 

Rückblick:

In Kapitel 1 und den entsprechenden Parts 1 und 2 meiner Chronik als der „Neue“ bei Japanradio.de konntet ihr lesen, wie aus einem „Moderator Wanted“ über eine „verhängnisvolle“ Nachricht an die Spatenchefin, der Moderator in mir geboren wurde. Außerdem beinhaltete Kapitel 1 das große Unterfangen die Musiksammlung zu digitalisieren und zu katalogisieren.

Hier nochmal zum Nachlesen:

-> Kapitel 1

 

Part 3: Die Entstehung einer Sendung

Da stand ich nun also, der Stein ist ins Rollen geraten, die Musik war parat und abgesegnet nur stellte sich die eine Frage:

Wie zur Hölle soll meine Sendung überhaupt aussehen? Und wie nenne ich das ganze Experiment eigentlich?

Also hieß es Nachdenken, Grübeln und Schmierblätter vollkritzeln. Klar war bereits, dass es mit der Musiksammlung westlich und nostalgisch wird. Mit den Worten Freaky Lulus also eine „Oldie-Sendung“. Soweit ganz okay, aber sollte das alles sein? Natürlich nicht und so entstand das Sendekonzept vom heutigen Tage.

Um mich selber in Sachen Chaos zu limitieren, beschloss ich, die Sendung, genauer gesagt meinen zusammengestellten Part davon, chronologisch aufzubauen und dann nachher Musikwünsche und Klassiker der Rockmusik einzubauen. Aber wo bleibt da die spezielle persönliche Note, das letzte Fünkchen. So ziemlich das, was vielleicht diese Sendung erst interessant machen könnte, vor allem als Unterschied zum Standard Oldie Radio, wie es z.B. WDR4 bei mir in der Gegend darstellt.

Und damit war kurze Zeit später klar, ich werde mein persönliches Lieblingsgenre mit reinbringen und der Celtic Part war geboren. Wenn ich aber schon ein sehr spezielles Genre bringe, warum dann nicht einen zweiten Part, der die eher spezielleren Künstler, Gruppen und Stile der Sammlung beheimaten kann.

Also war der Aufbau, schonmal mit einem Haken versehen. Doch was mach ich eigentlich für Inhalte. Und das sollte bis zum heutigen Tag so ziemlich meine größte Sorge bleiben. Fürs Erste kamen mir die Ideen zu den Specials also dem Quiz über das Alter zweier Songs sowie das Vorstellen und Erraten eines „Songtextes der Woche“. Einfach und interaktiv, aber auch interaktiv und damit in Tagen schlechter Zuhörerwerte riskant. Tja und was die Inhalte der Moderationen zwischen den Parts angeht: Irgendetwas an Thema wird mir schon einfallen, im Zweifel halt Künstler- oder CD-Vorstellungen.

Und so stand nur noch die Frage nach dem Titel. „Musikalische Wundertüte“, „Journey Of Music“, mir sollte lange kein passender Name einfallen. Anders als bei der berühmten CD von Vocalnexus, der ich vor meiner Mitgliedschaft, den Namen „On Air“ verpassen durfte. Die Idee damals war spontan und doch mit einem Hintergedanken. Und zwar, dass dieses „On Air“, neben der offensichtlichen Assoziation zum Radio, ein Statement ist. Ein Statement namens „Hier bin ich, hört mir bitte zu.“. Und kurze Zeit später kam mir der Einfall „Timeout“. Auch hier gibt es zwei Bedeutungen: Die Erste, ist die Auslegung als Auszeit, welche auf meine vom sendertypischen Musikstil abweichende Musik abzielt. Die Zweite ist ein „Die Zeit anhalten / ausschalten“. Dies soll auf die Nostalgie in der Sendung hindeuten. Beide beinhalten zudem den Wunsch, meinen ZuhörerInnen eine Sendung bieten zu können, bei derer sie sich selber eine Auszeit von allem Drumherum nehmen können.

Und dann war da ja noch die Sache mit dem Sendebild und tja aus Mangel an kreativen Ideen wurde es einfach ein Bild des Stofftieres einer Highland Cow, welches hier rumsteht. Ob das meine Persönlichkeit oder Ähnliches ausdrücken soll, könnt ihr euch ja selber überlegen. Einmal einen Comic Filter drüber jagen und ein wenig Text dazu. Fertig. Ein Sendebild, mit ein wenig Flanger Moose Flair. Hier seht ihr übrigens das Ausgangsmaterial, nach der Anwendung des Comic-Filters.

Und damit war ein weiterer Punkt der Checkliste erledigt.

Das fertige, erste Sendungskonzept, mit dem es in die ersten Sendungen ging. Inzwischen leicht abgeändert.

 

Part 4: Technik und Regeln

Natürlich kann man keine Sendung starten ohne die entsprechende Technik zu haben und dieser Punkt stand eben als nächstes an. Zum Glück gibt’s im Team Spezialisten auf dem Gebiet, die trotzdem wohl einiges an Nerven an mich „Unwissenden“ verloren haben. Aber fangen wir doch erstmal mit dem Offensichtlichen an:

Das Programm für Sendungen meiner Wahl (Stand jetzt) ist Mixxx. Warum fragt ihr jetzt vielleicht. Nun, weil es im Gegensatz zu mAirlist, welches von meinen Kollegen genutzt wird, kostenlos ist und trotzdem oder vielleicht deswegen gerade für den Anfang alles bietet, was benötigt wird. Von unseren Technikern eingerichtet für den Testbetrieb sowohl soundtechnisch, als auch mit den nötigen Zugangsinformationen konnte ich mich anschließend alleine mit dem Programm bekannt machen.

Ein Blick in Mixxx mit der Setlist meiner ersten Sendung:

1 – Aktuelle Musikdecks

2 – Samplers (= für Mehrfachnutzug vorgeladene Tracks wie Jingles)

3 – Warteliste

4 – Pegel, Lautstärkeregel und Crossfade für Musik aus 1

5 – Satellitenschüssel – Live Übertragung

6 – Tracks = Bibliothek, Auto DJ = Setlist

 

Doch es endet ja nicht bei dem Installieren und Kennenlernen eines einzigen Programmes. Es folgten die Einrichtung des E-Mail Kontos für Musikwünsche und das Konto für die Webseite. Also das, was mich grade dazu befähigt, diesen Bericht darüber zu schreiben, aber auch meine Sendung einzutragen, auszutragen und zu bearbeiten für z.B. Sondersendungen.

Und als letzter Punkt, des zweiten Kapitels dieser Chronik, gab es eine Regelkunde. Um auf der absolut sicheren Seite zu sein, so sagte man mir damals, sollte man:

  • Max. 4 Songs pro Künstler
  • Max. 3 Songs pro Album
  • Und nur 1-mal einen bestimmten Song

während einer Sendung (Zeitmaß 2 Stunden ) spielen. Dazu kommt, dass man wenn möglich Songs überblenden (crossfaden) sollte um trotz bzw. wegen der Anmeldung unseres Internetradios, das Mitschneiden von kompletten Songs nicht zu ermöglichen.

Damit endet das zweite Kapitel und im nächsten Kapitel lest ihr Alles über die Testsendung, das Technische Problem und die Erste Offizielle Sendung vor der Öffentlichkeit. Auch dieses Mal danke ich für eurer Interesse und würde mich freuen euch nicht nur bei mir, On Air unter den Zuhörern zu sehen.


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