Der Weg ins Radio, oder die Chronik des „Neuen“ Kapitel 3

Für alle, die am Radio interessiert sind und für alle, die einen Einblick hinter die Kulissen von Japanradio.de wagen wollen. Das hier ist meine Story. Kapitel 3.

Rückblick:

Der letzte Beitrag befasste sich mit der Entstehung der Sendung sowie der Technik und Regelkunde, durch die ich „durch musste“ um dann an diesem Punkt anzukommen. Einem Punkt, an dem es nun tatsächlich On Air geht.

Hier nochmal zum Nachlesen:

-> Kapitel 2

Part 5: Die Testsendung

Da stand ich nun also fertig vorbereitet, zumindest dachte ich das zu dem Zeitpunkt, und als nächstes auf der Checkliste war nun ein letzter Talk mit den zukünftigen Kollegen. Dieser war dazu da, um die letzten Details zu klären und den Termin für eine Testsendung auszumachen. Mit dem Gespräch war klar: Ich kriege den Montagabend und sofort den teaminternen Testlauf am nächsten Montag.

Die Testsendung war zwar nur teamintern angesetzt, aber trotzdem eine Nervensache für mich. Der Aufbau dieser Sendung, war in etwa so, wie der reguläre Part meiner ersten öffentlichen Sendung. Also ein Abriss dessen, was ich spielen kann und will, sowie das was ich dazu erzählen bzw. inhaltlich drumherum bauen kann. Und es war entsprechend für den Start eine Sendung mit Songs, die mir vielleicht etwas mehr bedeuten und zu denen ich eben Storys auf Lager hab.

Dieser Testlauf offenbarte leider auch ein schwerwiegendes Problem, dass bei den kurzen Sessions zur Einführung in die Technik nicht auffiel, den direkten Start aber unmöglich machte. Das Problem war, dass ich am Laptop nicht den entsprechenden Anschluss für ein Headset habe, bzw. kein Headset mit USB Anschluss, dies hätte das Problem wohl auch gelöst. Ich bekam eine externe Soundkarte geschickt, welche die Kombibuchse ersetzte und mich mit etwa 3 Wochen Verspätung dann doch einsatzbereit machte.

Das mal beiseite gelassen, war es neben dem anfänglichen Nervenkostüm eine ordentliche Testsendung und das Fazit der Jury war entgegen meiner Erwartung recht positiv. Damit war klar: Der Wahnsinn sollte doch tatsächlich öffentlich On Air gehen.

Hier seht ihr die Externe Soundkarte, die meine junge „Karriere“ gerettet hat, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.

Part 6.1: Das erste Mal On Air

Es waren sehr komische 3 Wochen, bis die Soundkarte angekommen und eingerichtet war. Warum, weil man ja nie wusste wann sie kommt und was das für den ersten Sendetermin bedeuten würde. Und dann kam sie und war freitags einsatzbereit. Es war der Freitag vor Weihnachten…Natürlich. Denn das bedeutete für mich, dass ich das Konzept meiner Testsendung, was ich ehrlich gesagt, eigentlich nur kopieren wollte, in die Tonne schmeißen konnte.

Aber kurz bevor ich mir Gedanken um die Sendung machen konnte kam es zu einem ungewollten Zufall: Lulu sagte Vocalnexus für das Wochenende ab und es war die letzte reguläre Sendung des Jahres, ergo ein sehr unglücklicher Zeitpunkt. Warum fragt ihr jetzt vielleicht. Nun es war einfach deswegen unglücklich, weil damit die letzten Charts des Jahres genau eine Woche vor der Jahresabrechnung nicht stattgefunden hätten. Am Ende kam es ja aber spontan ganz anders.

Anders ist dabei direkt das richtige Stichwort, denn neben meinem bestimmt sehr ausbaufähigen Debüt On Air vor dem versammelten Vocalnexus Zuhörerkreis versammelten sich weitere Teammitglieder. Heraus kam eine 4-Mann-Show des Chaos, Blödsinns und am Ende doch ordentlichen Spaßes. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung. Klar auch hier waren die Nerven deutlich spürbar und ich war froh irgendwann in dieser Runde im Zweifel auch untergehen zu können und eigentlich ohne Verantwortung, Druck oder Ähnlichem dabei sein zu können.

Und so wurde mangels der Expertise Lulus statt über News aus der Szene, bereits über Weihnachtstraditionen und die spezielle Situation des Jahres geredet. Aufgrund dieser Themen wurden die Ankündigung zu den Charts sowie deren Verkündung eine von mir zusammen gestauchte Angelegenheit. Dennoch wird mir der Zwischenruf vor diesem Part in der Sendung nicht mehr aus dem Kopf gehen. Es war etwas in die Richtung:

„So jetzt zeig mal deine Moderatoren Skills!“

Ich vermute es war The Vocal One.

Das fiese daran, ich musste mir ein Lachen verkneifen um die Moderation nicht direkt in den Sand zu setzen. Alles in Allem ein erwartet chaotischer Start als Moderator, der aber letztlich nicht schaden konnte.

Part 6.2: Das Erste Mal On Air mit „Timeout“

Der spezielle Moment in dem man On Air geht.

Die Sendung als Co-Moderator bei Vocalnexus hatte noch einen guten Effekt: Wir entdeckten den letzten fehlenden Haken in meinem Eintrag der Sendung in den Sendeplan. Somit konnte ich den am Abend noch schnell setzen und dann war es auf einmal der Tag der Premiere. Ich muss wohl nicht erzählen, dass der Schlaf auf Montag nicht der Beste war, aber nun gut, es gab schließlich kein Zurück mehr.

Ich hatte das Konzept dann doch am Tag vorher noch ausgearbeitet und versuchte den Montag einfach nervlich zu überleben. Apropos Konzept: Es war aufgrund des Termins klar, dass ich die zweite Hälfte mit Weihnachtssongs gestalten würde. Somit versuchte ich so viel wie möglich, dass es in die 60 Minuten passte, aus dem Testlauf zu retten und dann weihnachtlich etwas zu bieten. Als Übergang diente hierbei mein Celtic Part, aber leider war das für mich persönlich wichtigste Weihnachtsalbum (Bruce Guthro’s Bound For Bethlehem) aus diesem Genre nicht rechtzeitig angekommen.

Und nach x-maligem Überprüfen der Richtigkeit von Programm, Mikro, Setliste und Co. war es dann soweit. Es war 20 Uhr und die erste rein westliche Sendung auf Japanradio.de ging on Air. Mit dabei, alte Musik, spezielle Musik, Stories, Versprecher, das von da an wöchentliche Sláinte und ein Highland Cow Stofftier als Maskottchen. Aber am wichtigsten, auch Spaß war dabei und machte all die Nerven und Mühe vielleicht noch nicht sofort, aber auf Dauer vergessen.

Tja, ansonsten, fast keine Bedienfehler, aber noch nicht das Level an sprachlicher Sicherheit, wie ich es mir wünschen würde. Aber das war auch nicht direkt zu erwarten. Ich hoffte nur, eine interessante Sendung dargeboten zu haben, bei der man vielleicht nochmal einschalten würde. Am Ende ist das glaub ich, auch für jede Sendung der Wunsch eines Moderators.

Umso schöner ist es, dann Live Wünsche zu bekommen und nachher ein kurzes Danke lesen zu dürfen. Trotzdem gilt für mich, dass ich Kritik genauso gerne sehe, weil diese mich weiterbringen kann. Dies gilt z.B. für die Lautstärkeregler, bei denen ich glaub erst nach 5 Sendungen endlich die richtige Einstellung gefunden hab. So ist das nun einmal und ich hoffe, dass ich mich weiterverbessern kann um eine gute Sendung abzuliefern. Denn The Story Continues…

Beim nächsten und vorerst letzten Kapitel dabei: Themensendungen und der zweite Digitalisierungsmarathon. In diesem Sinne wieder einmal Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und wir hören uns On Air.


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